Das Ostergrab

Einführung des Vortrags Das Ostergrab de la Maigrauge von Mutter Äbtissin Gertrud

Warum haben wir für unsere Versammlung dieses Thema gewählt ?

Das Ostergrab, ein Kunstwerk von europäischer Bedeutung, ist eng mit dem geistlichen Leben unserer Gemeinschaft verbunden, die von jeher als Zentrum das Leiden, den Kreuzestod und die Auferstehung Christi zum Zentrum hatte. Während fünf Jahrhunderten diente es still dem  betrachtenden Gebet der Schwestern. Im 20.Jahrhundert erst erregte es das rege Interesse der Kunstverständigen des Staates Freiburg. Sie drängten die damalige Äbtissin Marie-Joseph Girod und den damaligen Spiritual zum Verkauf an den Staat im Hinblick auf eine sichere Konservierung. Dies geschah im Jahre 1903, jedoch mit der Klausel, dass das Heilige Grab im Kloster bleiben soll unter der Bedingung, es an einen Ort zu stellen, der für Besucher zugänglich ist. Da das einzigartige Werk durch klimatische  Schwierigkeiten in Gefahr gekommen war, musste es im Museum für Kunst und Geschichte restauriert werden, was die Idee aufkommen liess, es für immer dort zu verwahren,

Dagegen wehrte sich die Gemeinschaft. Deshalb bot ihr der Staatsrat die Anfertigung einer Kopie an. Diese Lösung wurde dankbar akzeptiert und befindet sich gegenwärtig in Ausführung.

Frau Dr. Sylvie Aballéa, die ihre Doktorarbeit über unser Ostergrab erarbeitet hat,  wird uns nun in seine Betrachtung einführen:

Das Ostergrab der Zisterzienserinnenabtei der Maigrauge - Frau Dr. Sylvie Aballéa (Auszug)

Das Ostergrab der Maigrauge ist eine der seltenen beweglichen Darstellungen des Grabes Jesu Christi, wie diese im Mittelalter bei liturgischen Feiern verwendet wurden. Die Form des Sarkophages war geeignet, um darin eine Christusfigur niederzulegen und gleichzeitig zur Verehrung auszustellen.

Da ich heute in der Gemeinschaft der Maigrauge weile, möchte ich besonders über den Gebrauch eines solchen Ostergrabes sprechen und Ihnen anschliessend den seltenen Reichtum dieser bildlichen Darstellung aufzeigen, die ganz von der österlichen Spiritualität gewisser Zisterzienserinnenklöster inspiriert ist.

Das Heilige Grab der Maigrauge ist das älteste vollständig erhaltene Werk dieser Art.  Bis heute ist es so zu sehen wie es vor Jahrhunderten geschaffen wurde. Abgesehen von einigen technischen Retuschen hat es keine wesentlichen Veränderungen erfahren.

Un objet bien conservé

Alors que la majorité des saints sépulcres portables en bois sont actuellement incomplets ou composés de pièces d’époques diverses, celui de la Maigrauge a gardé son unité d’origine avec son coffre et sa statue contemporains. Il constitue ainsi le plus ancien exemple entier conservé.

Tout en bois, le sépulcre se compose d’un grand coffre peint, dans la cuve duquel est couchée une statue du Christ mort, également peinte. Comparé aux autres saints sépulcres en bois, celui de la Maigrauge est de grandes dimensions (sarcophage long de 189cm, haut de 100cm et large de 50cm environ, la statue du Christ longue de 155cm). Le Christ, sculpté dans du saule, s’insère parfaitement dans le coffre, construit en épicéa, qui reprend la forme des châsses reliquaires des 12ème et 13ème siècles.

Le saint sépulcre, qui a été conservé dans l’abbaye de la Maigrauge jusqu’au milieu du 20 ème siècle et n’a quitté le couvent pour la première fois qu’en 1955, nous est parvenu presque intact, en tout cas tel qu’il a été construit et sculpté à l’origine. Les dommages les plus graves sont dus aux changements de température et d’humidité. Ainsi, la polychromie est endommagée au dos du sarcophage et la peinture a disparu au revers du couvercle.

Trois restaurations, en 1957, en 1979 et une dernière récemment, ont consisté surtout à fixer les pellicules picturales. On a alors constaté que le Christ a été repeint à plusieurs reprises, dont la dernière fois vraissemblabement à l’époque baroque, et que, sur le coffre comme sur la statue, la couche la plus ancienne est médiévale. 

Ainsi, excepté quelques retouches techniques, le saint sépulcre n’a pas subi de modifications importantes.

Ist der Sarkophag geschlossen, kann man in  der noch erhaltenen Malerei im Hintergrund den Besuch der heiligen Frauen und auf einer der Seiten den heiligen Johannes erkennen.

Hinter dem Leichnam Christi im Sarkophag sind die heiligen Frauen mit dem Salböl zu sehen und Maria, die Mutter Jesu, gestützt vom heiligen Johannes. An den beiden inneren Seitenwänden sind sitzend der Prophet Isaias und Hiob zu sehen. Sie wollen mit ihren Spruchbändern daran erinnern, dass, wer glaubt, aus dem Tod auferstehen wird. 

Man schätzt, dass das Kunstwerk etwa Mitte des 14. Jh. geschaffen wurde.

Die beweglichen Ostergräber gehören einer langen Tradition an. Da jenes der Abtei Maigrauge, das älteste vollständig erhaltene ist, hat es eine hervorragende Bedeutung in der Reihe dieser Werke. 

Wir haben keine mittelalterliche Quellen, die etwas über den Gebrauch des Ostergrabes in der Maigrauge aussagen würde.

Man kann es sich jedoch vorstellen mit Hilfe von Quellen, die  andernorts gefunden wurden. Solche Darstellungen dienten bei den liturgischen Feiern in der Karwoche. Die erste davon war die “depositio crucis“, die Kreuzabnahme und Grablegung Christi am Karfreitag.

Darauf folgte die „elevatio crucis“, die Kreuzerhöhung, in der Nacht oder in der Frühe des Ostersonntags als Symbol der Auferstehung Christi.

In der „visitatio sepulcri“ wurde am Ostermorgen der Besuch der salbentragenden Frauen am Grab Christi dargestellt, wo ein Dialog zwischen den Frauen und den Engeln, die am leeren Grab sassen, stattfand. 

Beschreibungen solcher liturgischer Handlungen wurden z.B. in Zürich fürs ehemalige Grossmünster gefunden, eine andere in Essen (D). In der Maigrauge wurde wahrscheinlich am Karfreitag der Sarkophag geöffnet und der Leichnam Christi feierlich hinein gelegt und  dann mittels  Holzstäben so erhöht, dass seine Wunden verehrt werden konnten. Vielleicht wurde in der Nacht des Karsamstag die Christusstatue aus dem Grab herausgenommen , so dass am Ostermorgen das leere Grab sichtbar war.   

A Rome, les hosties consacrées le jeudi saint et non consommées ce jour-là étaient mises en réserve dans une capsa ou boîte prévue à cet usage. Ce rite se répandit ailleurs, d’abord en Lorraine puis dans le Sud de l’Allemagne. Il fut peu à peu interprété comme une mise au Tombeau symbolique. Tout aussi suggestive, l’Elevatio crucis figurait la Résurrection du Christ. Elle avait lieu dans la nuit ou tôt le dimanche de Pâques. Directement liée à la Depositio, la cérémonie était beaucoup plus brève et très souvent discrète : dans le calme de la nuit ou de l’aurore, le prêtre, accompagné parfois de quelques diacres,  enlevait la croix ou la statuette du sépulcre et la ramenait sur l’autel.

La Visitatio sepulcri, c’est-à-dire la Visite des saintes Femmes au Tombeau et l’annonce de la Résurrection, était célébrée le même dimanche à l’office des Matines, juste avant le Te Deum.

Le déroulement en était simple : les trois Maries s’avançaient vers le sépulcre ; à l’interpellation Quem quaeritis des anges, elles répondaient en chœur Ihesum Nazareum ; les anges, en montrant le linceul qui n’enveloppait plus le corps du Christ, répliquaient Non est hic ; finalement les Maries se tournaient vers l’assemblée et entonnaient Hodie resurrexit . Ces représentations avaient lieu autour du Tombeau du Christ. 

Une iconographie particulière

L’iconographie du saint sépulcre de la Maigrauge, comme celle de toutes les images de piété, des imagines pietatis, insiste sur l’aspect de la dévotion, au détriment de la logique narrative.

Elle illustre la sépulture et la Résurrection du Christ avec une richesse et une complexité tout à fait uniques. Certes la maigreur et les plaies sanguinolentes du Christ gisant, travaillées en relief, impressionnent.

Mais surtout un autre motif iconographique, plus discret et non relevé dans la bibliographie jusqu’à présent, est introduit : il s’agit de saint Jean, dont la présence reste exceptionnelle dans les saints sépulcres du 14ème siècle. Notons que saint Jean se trouve à l’extérieur, visible en tout temps, le coffre ouvert ou fermé. 

Die bildliche Darstellung des Ostergrabes der Maigrauge, sowie jene der Andachtsbilder, will das Gewicht nicht auf die Erzählung des österlichen Geschehens legen, sondern vielmehr auf die Verehrung und innerliche Betrachtung. Sie stellt die Grablegung Christi und seine Auferstehung einzigartig reich und komplex dar. 

Was besonders auffällt, ist die Gegenwart des hl.Apostels Johannes neben den Frauen. Im Innern der Truhe bilden Maria, die Mutter Jesu, und Johannes eine Gruppe für sich, die das Mitleiden (compassio) ausdrücken

Die Mutter Jesu, gestützt von Johannes, von einer oder mehreren Frauen, ist eine ikonographische Variante der Schmerzensmutter, der « mater dolorosa ».

Unter diesen Darstellungen des 14.Jhs. zeigt jene des Zisterzienserinnenklosters Lichtenthal ebenfalls die innige Beziehung zwischen Maria und Johannes.

Die „Marienklagen“, eine Schrift aus der Abtei Lichtenthal enthält einen Dialog zwischen Maria und Johannes und schreibt Johannes die Rolle des Trösters zu.

Auf dem Ostergrab der Maigrauge drückt die Gestalt Marias Innerlichkeit und Sammlung aus.

Aus den besonderen ikonographischen Besonderheiten unseres freiburgischen Ostergrabes darf man wohl eine besondere Verehrung der Schmerzensmutter herauslesen, wie sie in Zisterzienserklöstern gelebt wurde.

So dürfen wir wohl sagen, dass die Gestalt des Johannes und die besondere Haltung Marias die tiefe Frömmigkeit des Betrachters erwecken wollen.

Die verwendeten stilistischen Mittel und die Ikonographie wollen den Betrachter zur Kontemplation des Leidens Christi in Vereinigung mit der Schmerzensmutter anregen.